Geistergeschichten der Weltliteratur 2 Hörbuch CD Maritim Verlag

Geistergeschichten der Weltliteratur Vol. 2 - 2 CD - Max Goelz liest... szenische Lesungen

Edgar Allen Poe: Das verräterische Herz
Ein namenloser Erzähler beteuert seine geistige Gesundheit, gesteht aber, einen alten Mann ermordet zu haben – nicht aus Hass, sondern wegen dessen „Geierauge“, das ihn wahnsinnig machte. Nach der Tat versteckt er die Leiche unter den Dielen. Als die Polizei erscheint, glaubt er zunächst, alles perfekt vertuscht zu haben. Doch bald wird er von einem unerträglichen, immer lauter werdenden Herzschlag gequält – seinem eigenen Wahnsinn entsprungen. Schließlich gesteht er in Panik das Verbrechen.

A.S. Puschkin: Der Sargmacher
Der Sargmacher Adrian Prochorow zieht in ein neues Haus, das früher einem deutschen Uhrmacher gehörte. Zur Einweihung lädt er Nachbarn ein, darunter einen fröhlichen deutschen Gesellen, der Späße über Tod und Särge macht. In der Nacht nach dem Gelage träumt Adrian, die Toten, die er einst beerdigt hat, kommen zu seiner Feier zurück, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Er wacht entsetzt auf – es war nur ein Traum. Doch er ist tief erschüttert und kehrt geläutert zu einem ehrfürchtigeren Umgang mit seinem Beruf zurück.

Guy de Maupassant: ER
In dieser düsteren Kurzgeschichte schildert der Ich-Erzähler seine zunehmende psychische Zerrüttung. Er fühlt sich von einer unsichtbaren, übernatürlichen Präsenz – „Er“ – verfolgt, die seine Gedanken beherrscht, ihn beobachtet und quält. Diese Erscheinung scheint allmählich die Kontrolle über sein Leben zu übernehmen. Der Erzähler verliert den Bezug zur Realität, verfällt dem Wahnsinn und endet isoliert und geistig gebrochen. Die Geschichte ist ein eindringliches Psychogramm eines Menschen auf dem Weg in den Wahnsinn.

Anton Tschechow: Der schwarze Mönch
Der hochbegabte, aber nervlich erschöpfte Philosoph Kowrin besucht zur Erholung das Landgut eines Freundes. Dort beginnt er, immer wieder einer rätselhaften Gestalt zu begegnen – einem „schwarzen Mönch“, der ihn in Gespräche über Größe, Genie und Wahnsinn verwickelt. Kowrin fühlt sich durch diese Erscheinung beflügelt und glaubt, zu höheren geistigen Sphären berufen zu sein. Doch die Visionen sind Anzeichen eines psychischen Zusammenbruchs. Als er versucht, gesund zu werden, verliert er zugleich seine kreative Kraft – und stirbt schließlich, im Glauben, der schwarze Mönch kehre triumphierend zu ihm zurück.

135 Minuten